Bierstacheln
Es zischt ganz leise, als die glühende Eisenspitze in den Bierkrug taucht. Nur zwei Sekunden, dann zieht Frank Wagenhofer sie unter schraubenförmigen Bewegungen wieder heraus. Durch den kurzen Hitzeschock ist der Restzucker des Bieres karamellisiert und ein besonders feiner und cremiger Schaum entstanden. Der Geschmack ist angenehm malzig mit einer feinen Lakritznote. „Bierstacheln“ nennt man diesen uralten Schmiede-Brauch und der Hausherr erklärt auch gleich warum: „In den Schmieden war es das ganze Jahr über kalt. Um das Bier auf eine angenehme Trinktemperatur zu bringen, stachelte man es kurz mit dem Schürhaken“.